Smart Country Convention 2023: Ein Blick in die Zukunft der Verwaltungsdigitalisierung

KI und Datensicherheit sollen Deutschland zum “Smart Country” machen

Vom 07. Bis 09. November fand die Smart Country Convention, die Messe für Verwaltungsdigitalisierung, in Berlin statt. Auch unser Forschungsprojekt ID-Ideal war mit einem Stand vertreten und hat die neuesten Ergebnisse und Demonstratoren unserer Forschung zu Self Sovereign Identities (SSI) vorgestellt. Jannik war vor Ort und berichtet Euch, was es sonst spannendes zu sehen gab.

Die Entscheidung, die Smart Country Convention 2023 zu besuchen, war von einem unserer Forschungsprojekte, ID-Ideal, motiviert, an welchem wir im Bereich Energie aktiv beteiligt sind. Unser Beitrag, ein Demonstrator in Zusammenarbeit mit Fraunhofer FIT und Authada zur Messung von CO2-Emissionen bei E-Auto-Ladevorgängen, wurde im Rahmen des Projekts präsentiert.

Mit einem breiten Interesse an Digitalisierung in der Verwaltung, fokussierte sich die Messe auf Themen wie effizientes Datenmanagement, Nutzung von KI in Kommunen und Datenanalyse für Planung und Steuerung. Die Verknüpfung mit Nachhaltigkeit und Energie in fast allen behandelten Themengebieten, war für uns bei STROMDAO natürlich sehr relevant.

Erste Eindrücke

Beim Betreten des hub27 der Messe Berlin am Dienstagmorgen fielen direkt die moderne Gestaltung der Messe insgesamt und die eindrucksvollen Messestände globaler Unternehmen wie Google, SAP und Bechtle ins Auge. Das Opening der Veranstaltung durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser als Schirmherrin der Smart Country Convention unterstrich die Relevanz des Themas für die deutsche Politik. Keynotes von weiteren politischen Vertreter:innen wie Klara Geywitz, Cem Özdemir und Dr. Marco Buschmann bestätigten diesen Eindruck. Aber auch Industrieexperten wie Brad Smith, der Vice-Chair und President von Microsoft, betonten die Bedeutung von KI für die Verwaltungsdigitalisierung sowie die Relevanz eines „smarten Deutschlands“ für ein „smartes Europa“ und eine „smarte Welt“.

Trends und Innovationen

Herausragende Trends waren Datensicherheit und -nutzung, mit einem Fokus darauf, vorhandene Daten qualitativ zu verbessern und effektiv zu verwalten. Die Betonung digitaler Identitäten zur Schaffung von Bürgermehrwerten und effizienterer Verwaltungsprozesse war besonders relevant für das ID-Ideal-Projekt. Hier beschäftigen wir uns bereits seit ein paar Jahren mit genau diesen Themen. Auch ein übergreifender Trend zur Nachhaltigkeit und Emissionsreduktion war spürbar, welchen wir mit unserem GrünStromIndex aufgreifen können.

Die Stadt Berlin präsentierte sich als Vorreiter in der Verwaltungsdigitalisierung, unter anderem gemeinsam mit dem ITDZ. Unternehmen wie Bentley stellten innovative Softwarelösungen für digitale Zwillinge für Städte vor, während Google Cloud vielfältige Lösungen für kommunale Herausforderungen präsentierte. Eine zweite Halle bot Start-ups aus ganz Deutschland eine Plattform zur Präsentation, vom virtuellen Städteplanungstool über Smart Parking bis hin zum automatischen Brieföffner und -Scanner.

Die Zukunft von "Smart Countries" liegt in der Nutzung von AI und der Sicherstellung von Datensicherheit. Werkzeuge wie der Chatbot MUCGPT der Stadt München zeigen bereits, wie AI den Behördengang erleichtern kann, doch das ist nur ein kleiner Teil der Einsatzgebiete. Die Notwendigkeit von Datensicherheit, dezentral verwalteter digitaler Identitäten und AI wurde von mehreren Speakern und Panels deutlich betont.

Technologien für verbesserte Lebensqualität

Technologien zur Elektrofahrzeug-Ladeinfrastruktur und städtischen Planung zeigten eindrucksvoll auf, wie Digitalisierung helfen kann, die Lebensqualität in Städten zu verbessern. Infrastrukturverbesserungen und Gesundheitsfürsorge mithilfe fundierter, qualitativ hochwertiger und teilweise mit AI analysierter Daten bringen direkte Verbesserungen für Bürger:innen.

Die Sicherheit und Risiken im Zusammenhang mit AI waren zentrale Diskussionsthemen. Fragen nach Datenherkunft, -speicherung und der Kontrolle über KI wurden intensiv erörtert. Brad Smith konnte hierzu in seiner Keynote allerdings auch einige Ängste nehmen. Auf die Frage danach, wie Deutschland damit umgehen solle, dass die meisten AI-Lösungen amerikanisch sind, antwortete er: „Es ist nicht wichtig, woher die Technologie kommt, sondern wo sie am effizientesten eingesetzt wird.“

Ausblick auf die Zukunft des "Smart Country" Deutschland

Die vorgestellten Ideen, Technologien und Initiativen haben das Potenzial, wegweisend für die Digitalisierung der Verwaltung und den Weg zu einem "smarten Deutschland" zu sein. Die Transformation erfordert jedoch die Integration der Menschen in ein neues, agiles Umfeld und die Bereitstellung entsprechender Tools.

Der Besuch ermöglichte zahlreiche neue Kontakte mit Kommunen, Energieversorgungsunternehmen, Softwareunternehmen und Bundesbehörden, außerdem konnten die Kontakte zu den Kollegen aus dem Forschungsumfeld von ID-Ideal und den Schaufensterprojekten Sichere Digitale Identitäten aufgefrischt werden.

Die Smart Country Convention 2023 war somit nicht nur eine Plattform für Präsentationen und Ausstellungen, sondern auch ein Raum für den Austausch von Ideen, die die Zukunft der Verwaltungsdigitalisierung und unseres täglichen Lebens gestalten werden.