Der Dagobert Duck der Nachhaltigkeit!

So wie der heimliche König von Entenhausen gerne in seinem Tresor sitzt und sein Geld zählt, so glücklich ist unser CO2-Zähler, wenn er Emissionen verdeutlichen und transparent machen kann. Auch außerhalb des Tresors.

Denn gerade die offene Kommunikation und Transparenz ist das, was unseren CO2-Zähler ausmacht. Wir wollen, dass jeder weiß, dass Strom – egal, ob aus fossilen oder erneuerbaren Energieanlagen – CO2-Emissionen produziert. Gerade daher entsinnt sich unser Gedanke, dass der Wechsel zu einem Ökostromlieferanten zwar nett ist, aber, dass eben das ach, so wichtige Energiesparen eben den Unterschied ausmacht.

Auch wenn Herr Duck sich vermutlich keine Gedanken zur CO2-Bilanz seines Unternehmens gemacht hat, da er vehement seine Taler vor den Panzerknackern schützen muss, so tritt dies spätestens seit dem Kyoto-Protokoll in den Vordergrund. Unternehmen müssen um wettbewerbsfähig zu bleiben, ihre CO2-Emissionen messen, reduzieren und ausgleichen. Dabei sind unterschiedliche Arten der Emissionen zu berechnen: direkte Emissionen, indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie sowie indirekte Emissionen innerhalb der Wertschöpfungskette.

Beziehen wir uns einmal auf die Scope 2-Emissionen, die Emissionen aus eingekaufter Energie, denn da steckt unser Fachwissen hinter. Das GHG-Protokoll stellt diese Emissionen als eine der größten Quellen der insgesamt weltweiten Treibhausgasemissionen dar. Und genau in der fehlenden Transparenz steckt der Teufel drin. Denn wenn Unternehmen zu Ökostrom wechseln, so ist die Vermutung, dass diese Emissionen nun „klimaneutralisiert“ sind. So, nun stellt sich aber die weitere Frage: Wer hat im Physikunterricht aufgepasst und erinnert sich noch an Begriffe wie „Ohm’sches Gesetz“ oder „Leitungswiderstand“? Wichtig ist hier zu wissen: Bevor der Strom aus der Steckdose kommt, hat er einen langen Weg hinter sich – durch viele Kilometer Leitungen, durch Umspannwerke etc. Und dabei kommt es zu Verlusten, denn der Widerstand einer Leitung ist natürlich nicht gleich Null, sondern vom Material der Leitung, von der Länge, vom Durchmesser und von der Temperatur abhängig. Bei den kleinen Versuchsaufbauten im Physikunterricht mag er noch zu vernachlässigen sein, aber im Maßstab des Stromnetzes spätestens nicht mehr.

Und diese Verluste läppern sich, weshalb der Gesetzgeber die Netzbetreiber auch verpflichtet hat, die entsprechenden Werte zu veröffentlichen: 50Hertz zum Beispiel berichtet für das Jahr 2021 Netzverluste von 2,38 TWh. Das sind 2.380.000.000 Kilowattstunden. Wenn man jetzt bedenkt, dass durchschnittlich in einem Ein-Personen-Haushalt 1.200 kWh pro Jahr verbraucht werden, könnten damit knapp 2 Millionen Ein-Personen-Haushalte versorgt werden. Insgesamt geht man von einem Verlust von 5,7 % der im deutschen Stromnetz transportierten Energiemenge aus.

Da kommt es einem Geizkragen wie Dagobert Duck doch gelegen, wenn dieses Wissen in den Vordergrund gedrängt wird, sodass hier entgegengearbeitet werden kann, Wie das möglich ist? Durch eine dezentrale Energiesteuerung und ein so genanntes „Fahrplanmanagement“. Die Nutzer müssen erst einmal wissen, wann es praktisch wäre, ihre Verbraucher zu starten. Egal, ob im Privathaushalt Waschmaschine, Spülmaschine oder E-Auto. Oder eben die Produktionsmaschinen in der Industrie. Hier gibt es bereits erste Projekte, die das Anfahren der Maschinen in Zeiten legen, zu denen viel Ökostrom in der Region erzeugt wird, sodass die Netzverluste minimiert werden.