Zu Gast beim FZI OpenHouse bringt Stufe 3 für das EAF hervor.

Am 08. Februar 2024 hatte ich die Ehre, beim FZI OpenHouse zu Gast zu sein und inmitten inspirierender Innovationen und Forschungsprojekte spannende Erkenntnisse zu gewinnen. Events dieser Art leisten einen wichtigen Beitrag zur Technologie- und Wissenstransformation und eröffnen neue Perspektiven auch für unsere Projekte innerhalb des Energy Application Frameworks.

Insbesondere die Parallelen zwischen dem autonomen Fahren und unseren Bestrebungen, im Bereich der Energiewirtschaft wegweisende Lösungen zu bieten, sorgten für einen spannenden Denkanstoß. Während das autonome Fahren in klar definierte Entwicklungsstufen eingeteilt ist, fehlt im Energiebereich häufig noch das Verständnis für graduelle Automatisierung und Vernetzung.

Wir stehen vor der Herausforderung zu verdeutlichen, dass das Energy Application Framework keine isolierte Applikation ist, sondern vielmehr eine essenzielle Plattform, auf der innovative Anwendungen in der Energielandschaft aufbauen können. Analog zu den Stufen des autonomen Fahrens befindet sich das Energy Application Framework auf Stufe 3 – dem "Hochautomatisierten Fahren". Hier wird bereits eine komplexe, regelbasierte Interaktion vollzogen, die selbstständig auf den Input von verschiedenen Akteuren reagieren kann. Dennoch bleibt die letzte Stufe, das vollständige "Autonome Fahren", den spezifischen, darauf basierenden Anwendungen vorbehalten.

Die Realität im Energiebereich zeigt, dass viele Akteure noch am Anfang dieses Prozesses stehen, vergleichbar mit der Stufe 0 des autonomen Fahrens – dem "Selbstlenker". Dieses starre Festhalten an traditionellen Strukturen bremst oft Innovation und Transformation aus, da die Komplexität des gesamten Systems abschreckend wirken kann. So bleiben potenziell revolutionäre Konzepte wie innovative Ladetarife oft unentwickelt.

Sobald jedoch Energie Management Systeme ins Spiel kommen, erreichen wir die Stufe 1, das "Assistierte Fahren", das einen wichtigen Schritt hin zu einer effizienteren Energienutzung und -verteilung darstellt. Die nächste Stufe, das "Teilautomatisierte Fahren", repräsentiert einige der derzeitigen Energie Management Systeme, die auf ereignisgesteuerten Architekturen basieren, jedoch begrenzt sind auf bestimmte Geräte oder Elemente.

Der Schlüssel zu Stufe 3, dem "Hochautomatisierten Fahren", liegt im Energy Application Framework begründet, das als Regelwerk für alle darauf basierenden Anwendungen dient. Es ermöglicht eine übergeordnete Interaktion und Einhaltung von Regeln innerhalb des Stromnetzes, welches als gemeinschaftliche Ressource verstanden und behandelt werden muss.

Die Stufen 4 ("Vollautomatisiertes Fahren") und 5 ("Autonomes Fahren") sind die Zielbereiche für Anwendungen, die auf dem Energy Application Framework aufbauen. Sie verkörpern Lösungen, die innerhalb der energiewirtschaftlichen Richtlinien agieren, jedoch ohne die Notwendigkeit, die komplette digitale Infrastruktur von Grund auf neu zu entwerfen.

Indem wir diese Analogie verstehen und kommunizieren, schaffen wir es, eine konsequentere Vision für die Transformation der Energiewirtschaft zu vermitteln und zu demonstrieren, wie das Energy Application Framework als ein Wendepunkt für die Branche dienen kann. Diese Veranstaltung hat uns einmal mehr die Wichtigkeit von Dialog und Perspektivwechsel in der Innovationslandschaft vor Augen geführt und bestärkt uns darin, weiterhin gemeinnützige und transformative Technologien zu entwickeln.

Thorsten Zoerner