Aus den Augen, aus dem Sinn?

Warum gerade die Energiewirtschaft transparente Lieferketten braucht

In der Ampel genannten deutschen Regierungskoalition herrscht – man möchte stöhnen: wieder einmal – Streit. Der Zankapfel diesmal: das auf europäischer Ebene zur Abstimmung anstehende Lieferkettengesetz, dessen Bestimmungen über das 2021 noch von der schwarz-roten Koalition beschlossenen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (61 Scrabble-Punkte netto!) hinausgehen und – einer der beiden zentralen Streitpunkte – es erlauben würden, Unternehmen bei Verstößen zivilrechtlich zu belangen.

Doch was ist dieses Lieferkettengesetz eigentlich? Für wen gilt es? Was sind seine Ziele? Und vor allem: Welche Bedeutung hat es für die Energie- und die Solarwirtschaft?

 

Von der Lieferkette zum Skandal

Spätestens seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine dürfte uns allen bewusst geworden sein, wie sehr wir vom im Laufe der letzten Jahrzehnte immer internationaler gewordenen Lieferkettennetz abhängig sind. Kaum ein Produkt, das heute nicht aus mehreren Elementen unterschiedlicher Lieferanten besteht. Selbst die Milch im Morgenkaffee kommt ja nicht, vom Bauer persönlich serviert, direkt vom Euter der Kuh in die Tasse. Sie wandert vom Landwirt zur Molkerei, wo sie verarbeitet und abgefüllt wird – in Verpackungen, die wiederum von einem anderen Lieferanten stammen. Dann erst findet sie ihren Weg über die Groß- und Einzelhändler in unseren Kühlschrank.

Je komplexer ein Produkt, desto komplexer und internationaler gestaltet sich seine Lieferkette, denn kaum ein Unternehmen fertigt heute noch mit maximaler Fertigungstiefe – also vom Rohstoff bis zum vollständigen Produkt im eigenen Haus.

Das hat natürlich immense Vorteile, von denen auch wir als Verbraucher profitieren. Der Autor dieser Zeilen setzt sich zum Beispiel vertrauensvoller ans Steuer seines Autos, weil er weiß, dass die Bremsen von einem Unternehmen stammen, das nur Bremsen baut und entsprechende Expertise habt, und nicht von einem, das gleichzeitig noch Getriebe, Rücklichter und Sitzbezüge herstellt. Da ist zum anderen der Preis: Durch die Internationalität der Waren- und Rohstoffmärkte kann sich ein Unternehmen die weltweit günstigsten Zulieferer heraussuchen, so die Stückkosten senken und diesen Preis zumindest teilweise an die Kunden weitergeben.

Doch genau da, beim Preis, beginnt auch der Fluch. Während schwarze Schafe unter den Zulieferern, die bei der Qualität sparen, schnell identifiziert und ausgesiebt werden, führt der Preisdruck der internationalen Konkurrenz dazu, dass Unternehmen anderweitig Kosten sparen – sei es durch menschenrechtsbrechende Ausbeutung der Arbeitnehmer, sei es durch umweltschädliches Verhalten.

Umgedreht ist die Versuchung groß, umwelt-/klimaschädliche oder ethisch fragwürdige Prozesse einfach an Zulieferer in Weltregionen mit – vorsichtig formuliert – weniger strengen Auflagen zu verlagern und die Verantwortung an diese Unternehmen zu verschieben: Aus den Augen, aus dem Sinn, bis die Wahrheit zurückschlägt.

 

Vom Skandal zur Corporate Governance

Dank relativ freier Medien, einer Öffentlichkeit, die begierig ist auf Skandale, und einem zunehmenden Verständnis dafür, dass es eine gute Idee ist, andere Menschen respektvoll zu behandeln und mit den Ressourcen unseres Planeten schonend umzugehen, schlägt die Wahrheit gerne zurück.

Ob Kinderarbeit in der Textilproduktion oder Unterdrückung und Zwangsarbeit für ethnische bzw. religiöse Minderheiten im Bergbau, ob erhöhte Suizidraten unter Arbeitnehmern in den Großfabriken für die Herstellung von Unterhaltungselektronik oder wenig sachgerechte Entsorgung von giftigem Industrie- und Konsumschrott in Regionen, in denen die Behörden gerne mal wegsehen: All diese Dinge sind ans Tageslicht gekommen und haben für die Verursacher zumindest einen ausgeprägten Imageschaden verursacht. Für so manches Unternehmen am Ende der Lieferkette bedeuteten sie auch das Aus.

Je mehr die genannten Probleme, die Herausforderungen durch Umweltschäden und Klimawandel bekannt wurden und die Einstellung der Menschen beeinflussten, desto stärker wuchs auch das Bewusstsein dafür in den Unternehmen selbst – zunächst als USP, als Alleinstellungsmerkmal, dann als Standard. Denn auf breiter Basis richten Kunden ihre Kaufentscheidungen auch nach den Werten eines Unternehmens aus – von der Gleichberechtigung bis zum Umweltschutz. Das lässt sich aktuell bei den deutschen Lebensmitteldiscountern beobachten: Ob Solarstrom vom Dach der Filialen, ob Bio-Produkte oder solche aus regionalem Anbau – alle Discounter rüsten in Sachen Nachhaltigkeit auf und verkünden die frohe Botschaft auf Plakaten, Leuchtreklamen und Prospekten.

Aber zurück zu den Lieferketten: Schon vor einiger Zeit begann eine größere Zahl internationaler Großunternehmen (nicht nur) aus Gründen der Risikominimierung das einzig Richtige und Anständige zu tun: Sie verpflichteten ihre Zulieferer auf einen Code of Conduct, auf klare Regeln zur Einhaltung von grundlegenden Menschenrechten und Umweltstandards. Und sie erwarteten, dass diese Zulieferer die Vorgaben an ihre Zulieferer weitergaben und so weiter – sodass über das gesamte Liefernetzwerk die gleichen Standards eingehalten werden.

Eine gute Sache, also? Theoretisch schon, doch Zulieferer dienen in der Regel nicht nur einem Herrn – und so können sich nicht nur der einzuhaltende Code of Conduct, sondern auch die Form der notwendigen Dokumentation von Auftraggeber zu Auftraggeber zu unterscheiden. Zudem müssen eventuell, wenn ein neuer Auftraggeber hinzukommt oder ein bestehender seine Anforderungen ändert, wiederum alle Verträge mit den eigenen Zulieferern überarbeitet und neu verhandelt werden – allein den notwendigen bürokratischen Aufwand (und die damit verbundenen Kosten) mag man sich kaum vorstellen.

Es mussten also allgemeingültige, nachprüfbare und rechtlich durchsetzbare Regeln her – genau die Aufgabe eines Gesetzgebers, oder?

 

Von der Corporate Governance zur Gesetzgebung

Man würde meinen, dies wäre eine Aufgabe, möglichst umfassender Rechtsverbünde – also eine klassische Aufgabe für die EU. Allerdings sprinteten einzelne Staaten voran, darunter auch Deutschland.

Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz aus dem Jahr 1921 gilt für Unternehmen mit mehr als 1.000 inländischen Mitarbeitern, die in Deutschland ansässig sind bzw. eine Niederlassung in Deutschland betreiben und legt einen umfassenden Katalog für Sorgfaltspflichten in Hinblick auf die Lieferkette fest, insbesondere die Einhaltung einer ganzen Reihe von internationalen Menschenrechts- und Umweltabkommen – und zwar über die gesamte Lieferkette hinweg. Die Ausrede „Sorry, das war der Subunternehmer“ gilt also nicht mehr. Das Unternehmen steht in der Verantwortung für alle untergeordneten Player in der Lieferkette.

Aber: Bei diesen Sorgfaltspflichten handelt es sich um sogenannte „Bemühungsvorschriften“. Das Unternehmen muss sich also um die Einhaltung bemühen und dies entsprechend dokumentieren (und wird belangt, wenn es dieser Pflicht nicht nachkommt). Sollten trotz der dokumentierten Bemühungen die entsprechenden Bestimmungen von den Subunternehmern nicht eingehalten werden, kann das Auftraggeberunternehmen jedoch für möglicherweise entstandene Schäden nicht zivilrechtlich belangt werden.

Das Lieferkettengesetz der EU

Seit zwei Jahren berät man jetzt in Brüssel und Straßburg die Schaffung einer europäischen Regelung. Jetzt ist man so weit, dieses Gesetz zu finalisieren und auf den Weg zu bringen. Oder wäre es zumindest, wenn in Deutschland die Regierungs-Ampel nicht wieder einmal gelb blinken würde: Vor allem aus den Reihen der FDP mehrt sich der Widerstand. Zankapfel sind dabei – so zumindest die Medienberichte – primär zwei Bestimmungen, in denen die europäische Regelung über das deutsche Gesetz hinausgehen würde. Zum einen sollen die Regeln schon für Unternehmen ab 500 Mitarbeitern gelten und so einen nicht gerade kleinen Ausschnitt des deutschen Mittelstands betreffen (und deren noch kleinere Zulieferer, die ja ihren Beitrag leisten müssen). Zum anderen sollen Unternehmen für die möglicherweise entstandenen Schäden nun doch zivilrechtlich belangt werden können: Bemühen war gestern, Erfüllen wird zur Pflicht.

Nun mag man davon halten, was man will: Es bleibt zu hoffen, dass man auf europäischer Ebene nicht das Kind mit dem Bade ausschüttet und noch hinter die deutsche Gesetzgebung zurückfällt – oder diese, weil man dann schon mal dabei ist, gleich ganz schleift, denn:

Die Energiewirtschaft – vor allem die Seite der Technik und des Anlagenbaus – braucht transparente, gut dokumentierte Lieferketten, um (weiter) Erfolgsgeschichte zu schreiben!

 

Energie-Wende: eine Erfolgsgeschichte?

Tarife mit Öko- oder gar grünem Strom sind Bestsellerprodukte. Das spiegelt sich auch in der Erzeugung: 2022 stammten bereits 44 Prozent des brutto erzeugten Stroms aus regenerativen Quellen, allen voran Windkraft und Photovoltaik – Tendenz weiter steigend, denn 2023, so deuten die ersten verfügbaren Zahlen an, war ein Rekordjahr beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Das berichtet stolz das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Ähnlich rasant geht es in der Elektromobilität voran: 2023 wurden mehr als eine halbe Million Fahrzeuge mit E-Antrieb zugelassen. Die Autos mit dem „E“ am Ende des Kennzeichens sind längst keine Exoten auf deutschen Straßen mehr, und die Ladestation ist inzwischen praktisch Grundausstattung nicht nur von Raststätten und Autohöfen, sondern auch von Parkhäusern und Parkflächen.

Selbst der CO₂-Ausstoß sinkt – trotz der mit der wirtschaftlichen Erholung verbundenen Zunahme von Verkehr und Produktion.

Einzig der Einsatz umweltschonender Technologien in der Gebäudewärme stagniert, das ist aber eine Folge der zurückgegangenen Neubauten und des Zögerns der Verbraucher in Hinblick auf das neue und heiß umstrittene Heizungsgesetz.

Im Großen und Ganzen also ist die Energie-Wende also eine Erfolgsgeschichte, auch wenn wir (noch!) hinter den Zielen hinterherhinken.

Doch woher wissen wir das eigentlich? Und woher wissen wir, dass wir all diesen Zahlen vertrauen können?

Das Geschäftsmodell „Energie“ und die Lieferketten

Um das Problem zu verstehen, reicht es schon, sich einmal den Weg der Energie vom Erzeuger zum Verbraucher anzusehen: Der Stromanbieter (erstes Unternehmen) kauft den Strom vom Erzeuger (zweites Unternehmen), der ihn in das Stromnetz eines Netzbetreibers (drittes Unternehmen) einspeist, von wo der Strom dann endlich zum Verbraucher fließt. Unterwegs passiert er zumindest zwei Messeinrichtungen (den Einspeisungszähler beim Übergang ins Stromnetz und den Stromzähler beim Übergang zum Verbraucher), die wiederum von weiteren Unternehmen stammen können. Bedenkt man jetzt, dass wir es ja nicht nur mit einem Stromanbieter, einem Erzeuger, einem Stromnetz zu tun haben (von Messstellenbetreibern ganz zu schweigen), sondern mit zahlreichen Playern mit einem „Netz der Netze“ in der Mitte, haben wir ein gigantisches Liefernetzwerk, das sich zudem in Europa über die Landesgrenzen hinaus ausbreitet: Der Strom, den wir gerade in Stockholm verbrauchen, könnte – zumindest theoretisch – aus Südspanien stammen.

Nimmt man jetzt noch die notwendige Hardware hinzu, den Stahl aus Deutschland, das Kupfer für die Leitungen und die seltenen Erden für die Halbleiterherstellung aus Russland und/oder vom afrikanischen Kontinent, Solarpaneele aus China, Batterien aus Südamerika – und so weiter und so fort –, haben wir ein endlos komplexes Netzwerk aus Zulieferern, die alle gemeinsam daran arbeiten, uns mit Energie zu versorgen.

Transparenz unmöglich? – Nein, notwendig!

Damit dieses Netzwerk überhaupt funktioniert, braucht es Transparenz: Während man theoretisch die Hardwareseite noch ausklammern KÖNNTE (aber nicht sollte; dazu gleich), funktioniert die Seite von Stromerzeugung, -transport und -verbrauch schon aus Abrechnungsgründen nur mit maximaler Transparenz: Jeder Player muss sich darauf verlassen können, dass die anderen Player tun, was sie versprechen. Und dass alle gemessenen Werte nachprüfbar richtig sind.

Und das ist genau das Stichwort: Damit ich als Verbraucher überhaupt einem Stromanbieter vertraue, muss ich mich darauf verlassen können, dass er den Strom, den ich von ihm kaufe, auch wirklich ins Netz einspeist – und zwar nachhaltig zuverlässig. Was passiert, wenn ein Anbieter in der Hinsicht versagt, haben wir zu Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine erlebt, als einige Billigstromanbieter von jetzt auf gleich die Segel streichen mussten, da sie den versprochenen Preis nicht halten konnten.

 

Mit Transparenz zur erfolgreichen Energie-Wende

Wer sich schon etwas länger mit den Themenkreisen „Erneuerbare Energien“ und „Elektromobilität“ befasst, hat sie sicher schon vielfach gesehen: Die Fossil-Fans, die missgelaunt in Talkshows sitzen und verkünden, das sei doch alles Augenwischerei: Elektrisch betriebene Autos seien in der Gesamtschau von der Produktion über den Betrieb bis zur Entsorgung schmutziger als der schmutzigste Diesel – oder müssten eine um ein Vielfaches höhere Laufleistung auf die Straße bringen, um annähernd gleichauf zu liegen. Das stimmt natürlich nicht (mehr): Moderne Elektroautos liegen im Hinblick auf die CO2-Bilanz schon nach 20.000 bis 60.000 Kilometern Laufleistung (abhängig von Verbrauch und „getanktem“ Strommix) mit ihren fossilen Konkurrenten gleichauf. Das haben bereits mehrere unabhängige Studien festgestellt. Bei durchschnittlich zehn Jahren Lebensdauer und entsprechender Fahrleistung sind sie in Sachen CO₂ also deutlich günstiger, ganz zu schweigen von den vielen anderen Schadstoffen, die aus dem Auspuff eines Verbrenners kommen.

Dennoch müssen wir den Miesepetern und Pessimisten in einem Punkt recht geben: Um wirklich zu verstehen, was passiert, und um zu sehen, ob und welche Wirkung wir auf die Umwelt haben, müssen wir das betrachten, was wir in Anlehnung an die Wirtschaftswissenschaften die „Total Cost of Ownership“ nennen können. Wir benötigen die Gesamtbilanz, einschließlich aller verborgenen Kosten für Umwelt und Gesellschaft. Denn es nützt ja nichts, wenn unser CO₂-Ausstoß in Deutschland nur deshalb auf Null sinkt, weil wir ihn komplett ins Ausland verlagert haben – das wäre Green Washing in Reinkultur.

Dabei lohnt es zudem, über den Tellerrand der CO₂-Bilanz hinauszuschauen. Gerade in den Fertigungsprozessen auf der Hardwareseite fallen noch viele weitere schädliche Abfälle an. Werden diese nicht fachgerecht entsorgt, zerstören sie den Lebensraum in den produzierenden Ländern und generieren so Armut.

Armut ist auch die Grundbedingung für die moderne Sklavenhaltung, die wir euphemistisch mit „Billiglohn“ bezeichnen. Damit sich genügend Arbeitnehmer finden, die zu den Bedingungen arbeiten (sprich: die ausgebeutet werden können), muss der Leidensdruck hoch genug sein.

Arbeitsmarkt – ein kleiner Exkurs

In abgeschwächter Form haben wir das auch lange in Europa und in Deutschland gesehen. Wem klingen nicht auch noch die Sprüche von „Führungskräften der Wirtschaft“ in den Ohren: „Du musst den Gürtel enger schnallen.“ – „Auf deinen Arbeitsplatz warten schon zehn andere und so weiter.“ – „Wir brauchen längere Arbeitszeiten.“

Es ist nicht ohne Ironie, dass wir heute, da sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt gedreht hat, noch immer die gleichen Sprüche hören. Vielleicht sollte man auch an der Spitze der Unternehmen und Verbände mal einen Generationswechsel einläuten.

Aber zurück zum Thema:

Ihr wollt weniger Armutsmigration? Dann sorgt für weniger Armut!

Inzwischen sind ja praktisch alle Parteien auf die eine oder andere Weise auf den „Das Boot ist voll!“-Zug aufgesprungen. Dabei gerät die Debatte zur Nabelschau und zum grenznahen Wettrüsten. Was aber fast völlig fehlt, sind die Fragen nach den Ursachen, wie wir dazu beitragen und was wir zur Bekämpfung unternehmen können. Es gilt, Verantwortung zu übernehmen: Wenn ich ein T-Shirt für wenige Euro kaufen kann, weil es von jemandem unter Bedingungen genäht wird, die der Sklaverei täuschend ähnlichsehen, läuft etwas verkehrt. Ebenso, wenn unsere umweltfreundliche Technik in ihrer Herstellung anderswo die Lebensräume zerstört – und zwar oft dort, wo ohnehin schon die Folgen des Klimawandels in voller Härte zuschlagen.

Total Cost of Ownership als Leitprinzip

Eine wirklich nachhaltige Energiepolitik umfasst unser gesamtes wirtschaftliches Ökosystem. Wir müssen die Total Cost of Ownership mitbedenken – darunter auch die versteckten Kosten für Umwelt und Gesellschaft.

Transparenz muss unser Geschäftsprinzip sein!

Umfassende Transparenz – und mit ihr der Kampf gegen die Schwachpunkte und Schäden in unserem Liefernetz – muss die Basis der Energiebranche sein. Nicht nur, weil wir so gute Menschen sind und Corporate Governance und unsere soziale Verantwortung sehr ernst nehmen.

Wir brauchen diese Transparenz, weil immer mehr Kunden sie verlangen. Die Zahl der Menschen, die allein darauf vertrauen, dass „Grün“ schon drin sein wird, wenn „Grün“ draufsteht, wird immer kleiner. Kunden schauen genauer hin, werden mündiger, speziell im Sektor erneuerbare Energien: Wer einen fünfstelligen Betrag in eine PV-Anlage investiert, will auch wissen, dass er damit wirklich nachhaltig und umweltgerecht handelt. Und genau diese Kunden brauchen wir – denn sie beschäftigen sich nicht nur mit unseren Themen, sondern reden auch darüber. Sie sind also der Garant, dass die Welle der Erneuerung auf dem Energiemarkt sich fortsetzt. Und darum …

 

Und darum brauchen wir eine effektive Lieferkettengesetzgebung!

Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen, nicht in Brüssel, nicht in Straßburg, nicht in Berlin. Wir sollten aber hoffen und uns dafür einsetzen, dass es zu einer gemeinsamen Regelung kommt.

Denn: Die eben beschworene „umfassende Transparenz“ braucht klare, für alle gültige Regeln. Sonst kocht jeder sein eigenes Süppchen und es kommt zu einem Wettlauf nach unten, der zwar gut für die Preise sein mag. Auf der Strecke bleiben dabei jedoch die Umwelt, das Klima – und unsere Kunden!